Jahreskonzert 2012
Einstand nach Maß: Thomas Althön bei seinem ersten Konzert mit dem Musikverein Langenalb
Zu seinem Jahreskonzert hatte der Langenalber Musikverein in die Turn- und Festhalle eingeladen. „Musik und Kunst“ bereits zum zwölften Mal in Folge präsentierte man unter diesem Motto ein Konzert, eine erfolgreiche Symbiose aus Musik und Kunst. Der künstlerische Rahmen des Konzerts wurde vollendet durch eine Ausstellung mit Bildern der Hobbymalerin Silvia Leyser.
Vorstand Lothar Weber blieb es vorbehalten die Besucher zu begrüßen, darunter zahlreiche Ehrengäste. Er stellte den Abend unter das Motto „Im Wandel“, denn es hat sich viel geändert seit dem letzten Konzert. Mit Thomas Althön präsentierte der Verein einen neuen Dirigenten, der Jürgen Hübner nach 17 Jahren nachfolgte. Beide Seiten haben sich „getraut“, der Verein und der Dirigent, der mit 29 Jahren seine erste Dirigentenstelle übernahm. Und wie sich im weiteren Verlauf des Abends noch herausstellte ist es ihm schon bestens gelungen mit dem Orchester einen homogenen Klangkörper zu präsentieren. Dies ist umso bemerkenswerter, da sich auch innerhalb des Orchesters ein Wandel vollzog. Mit Stolz vermerkte der Vorstand, dass zahlreiche Jungmusiker in das Orchester aufrückten und man so einen sehr jungen „Klangkörper“ präsentieren kann. Für Bürgermeister Willi Rutschmann der letztmalig als aktiver Bürgermeister anwesend war, hatte Weber viele Worte des Dankes, denn in ihm hatte der Verein immer einen großen Unterstützer. Auch den neuen Bezirksvorsitzenden des Bezirks Albtal Karlheinz Pfeiffer aus Langenalb konnte er begrüßen, der saß allerdings in den Reihen der Langenalber Musiker und zählt auch sonst zu den Stützen des Vereins.
Der Konzertabend gestaltete sich wie immer in zwei Teile, ein Programmpaket voller sinfonischer und moderner Blasmusik aus Klassik, Film, Swing und Pop, zusammengestellt von dem neuen Dirigenten Thomas Althön. Eine neue Stilrichtung wie sich im weiteren Verlauf des Abends noch zeigte, die aber beim Publikum sehr gut ankam. Durch das Programm führte wie immer, charmant mit viel Witz und Humor aber vor allen Dingen mit ausgeprägtem Fachwissen Li Trötschel.
Mit dem Eröffnungsstück „Flight of the Piasa “ nach der Musik von Robert Sheldon gelang ein perfekter Einstieg. Bei „Gabriel’s Oboe“ glänzte die Solistin Carina Miehe auf der Oboe. Bei „Askania“ zeichnete das Orchester das Leben der Askanier mit ausgelassenen Tänzen und Liebesliedern nach. Die choralartige Struktur bei „Hymn to the Fallen“ von John Williams klang ehrfurchtsvoll, ruhig und einfach, aber sehr wirkungsvoll aufgeführt, die Filmmusik aus „Der Soldat James Ryan“. Um dem indianischen Flair gerecht zu werden, kamen bei „Mazama“ eher unübliche Instrumente und Spieltechniken zum Einsatz, die Musiker betätigten sich dabei auch als Sänger bei den beschwörenden Gesängen und Lauten der Mazamas. Der 1. Teil endete mit den Ehrungen langjähriger passiver Mitglieder des Vereins durch Vorstand Lothar Weber. Die Ehrenurkunde verliehen bekamen Gretel Kalbrunner, Oliver Pfisterer, Claus Conzelmann und Reinhard Kraft. Frank Duft, Anja Uhrig, Siegbert Bodamer und Thea Weber waren entschuldigt, die Urkunde wurde ihnen zu Hause überreicht.
Schwungvoll, dynamisch und monumental ging es weiter beim 2. Teil des Abends. Hits eines ganzen Jahrzehntes präsentierte man bei „The Eighties“. Hits die Musikgeschichte schrieben wie „One Moment in Time“, „Somewhere Out there“ oder Teile aus dem Brodwaymusical Cats. Die Solisten spielten sich in den Vordergrund so auch beim Latin Rock „Santana“ bei dem Angela Weiss mit dem Altsaxophon brillierte. Eine Zusammenstellung bekannter Melodien von Henry Mancini wie Sunflower, Two for the Road oder Moon River aus dem Filmklassiker Frühstück bei Tiffany begeisterte das Publikum. Tanja Kalbrunner-Gaida beeindruckte als Solistin mit dem Tenorsaxophon beim Evergreen „Just a Gigolo“. Mit dem Swing-Klassiker „Sing Sing Sing“ blies man zum Finale. Die Musiker zogen hierbei noch einmal alle Register ihres Könnens und das Publikum forderte mit donnerndem Applaus Zugaben.
Mit der ersten Zugabe „Unchained Melodie“, dem Soundtrack aus dem Film Ghost – Nachricht von Sam wurde es besinnlich, ehe mit „The Stars and Stripes forever“ dann noch ein absolutes Highlight den gelungenen Konzertabend beschloß.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass der Musikverein Langenalb, auch durch gezielte Satzproben und die akribische Arbeit des neuen Dirigenten Thomas Althön ein Konzert auf hohem Niveau präsentierte das das Publikum begeisterte. Beachtlich dabei auch die nahtlose Integration der zahlreichen jungen Musikerinnen und Musiker. Karlheinz Pfeiffer bedankte sich hierfür beim neuen Dirigenten Thomas Althön der einige Stücke selbst arrangiert hatte, und den Gastmusikern die auch zum guten gelingen beigetragen hatten, für alle gab es noch ein „Kleines Dankeschön“. rk
Unsere Osterwoche auf dem Hausboot
Vom 1. Bis 6. April waren Robin, Erik, Fabian, Cordula, Simon, Daniel, Kevin und ich/Désirée ,die Jugend des Musikvereines Langenalb Burbach, zusammen mit unserem Jugendleiter Daniel Murr im Elsass auf dem Rhein-Marne-Kanal auf einem Hausboot. Das Ziel für unsere Jugend- und inzwischen auch wieder Schülerkapellendirigentin Martina Weiss war es, mit der ehemaligen Jugend ein letztes Mal Urlaub zu machen um die Gemeinschaft zu festigen. Zwischenzeitlich spielen alle der Jungmusiker auch im Erwachsenenochester und natürlich auch, als Unterstützung, in der Schülerkapelle mit.
Nicht nur das Schleusen und Anlegen, sondern auch das gemeinsame Kochen, Tischdecken, Abspülen, Aufräumen, lernen, Chillen und Leben auf engstem Raum hat uns gestärkt. Außer all den Leuten die die Freizeit organisiert haben, hat die Sonne auch einen Teil dazu beigetragen, dass dies ein – Ausnahmsweise mal ohne Instrumente - unvergesslicher Aufenthalt für alle Beteiligten wurde. Das Ausruhen auf Deck mit folgendem Sonnenbrand, das Bootfahren und die abendlichen Gesellschaftsspiele haben uns unteranderem sehr gefallen. Jedoch war es nicht nur erholsam. Zu den oben genannten Anstrengungen, welche wir meiner Meinung nach hervorragend gemeistert haben, wurden auch unsere Französischkenntnisse bei defekten Schleusen, bei denen man die Monteure, welche ausschließlich Französisch sprachen, anrufen musste, gefordert und erweitert.
Alles in Allem waren es gelungene Ferien, die uns alle nur noch mehr zusammengeschweißt haben. Wir sind alle froh, dass wir wieder unsere Familien, unsere Betten und natürlich auch wieder unsere Instrumente haben, doch wir vermissen das ununterbrochene Lachen und den Spaß den wir zusammen hatten, doch freuen uns auf die nächsten Proben und Auftritte.
Jahreshauptversammlung 2012
In seinem Vereinszimmer in der Turn- und Festhalle hielt der Langenalber Musikverein seine Jahreshauptversammlung ab. Mit einem musikalischen Gruß hieß die Kapelle die zahlreich erschienen Mitglieder willkommen.
Kurz und prägnant war der Rechenschaftsbericht von Vorstand Lothar Weber. Mit dem abgelaufenen Jahr könne man zufrieden sein, mit zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des 90-jährigen Jubiläums, war es geprägt von einem enormen Arbeitspensum aller aktiven und passiven Mitglieder. Dabei entwickelten sich die Aktivitäten recht gegensätzlich. In kleinem Rahmen gefeierte Festlichkeiten erwiesen sich hier sehr erfolgreich. Mit der Ausrichtung des Bezirksmusikfestes Albtal setzte man ein absolutes Highlight. Erstmals in der Verbandsgeschichte richtete der Musikverein auch ein Jugend-Bezirksmusikfest aus. Mit einer Weihnachtsparade am 23.12.2011 setzte man ein Glanzlicht der besonderen Art und einen Schlusspunkt unter die Feierlichkeiten zum 90-jährigen Jubiläum. Die Musiktage werden auch in diesem Jahr wiederum im Mittelpunkt stehen. Die Freundschaft mit den Musikfreunden Winnekendonk aus dem Rheinland bestehen in diesem Jahr sage und schreibe 50 Jahre und soll deshalb weiter vertieft werden.
Sorge bereitet dem Vorstand die Tatsache, dass Dirigent Jürgen Hübner nach über 16 Jahren Dirigententätigkeit seinen Abschied bekannt gab. Lothar Weber sprach dem scheidenden Dirigenten seinen besonderen Dank aus und bezeichnete Jürgen Hübner als Glücksgriff für den Musikverein Langenalb. Die Dirigentensuche gestaltet sich recht schwierig, doch der Vorstand ist zuversichtlich, dass noch in diesem Monat ein neuer Dirigent verpflichtet werden könne. Um auch künftig spielfähig auf dem derzeitigen Niveau zu bleiben gelte es neue Musiker zu gewinnen, dabei ist man mit der Jugendarbeit auf einem sehr guten Weg.
Der Bericht vom stellvertretenden Vorsitzenden Karlheinz Pfeiffer befasste sich sehr ausführlich mit dem Thema „Wie funktioniert Musik“. Es sind immer wieder neue Ideen und Aktivitäten gefordert um Jugendliche für die Musik zu begeistern. Mit dem Projekt „Klingendes Klassenzimmer“ in Zusammenarbeit mit der Grundschule sei man auf einem guten Weg.
Einen sehr ausführlichen Bericht brachte Schriftführerin Simone Duft, die alle Begebenheiten bis ins kleinste Detail noch einmal Revue passieren ließ. Dabei wurde deutlich, welch großes Engagement von den Aktiven gefordert wird. Mit 65 Auftritten und Proben ging es sicherlich an die Belastungsgrenzen der Musikerinnen und Musiker. Nicht eingerechnet sind hierbei noch zahlreiche Satzproben. Simone Duft konnte zahlreiche Musikerinnen und Musiker für sehr guten Probenbesuch auszeichnen. Die Vorstände Lothar Weber und Karl-Heinz Pfeiffer waren mit 64 Einsätzen ein Paradebeispiel an Engagement und Zuverlässigkeit.
Von einer sehr guten Entwicklung in der Jugendarbeit konnte Jugendleiter Daniel Murr berichten. Zusammen mit dem Musikverein Burbach hat man gemeinsam eine Jugendkapelle. Diese wird jedoch aufgelöst, da viele Jugendliche ins Orchester aufrücken. Vorausschauend hat man deshalb bereits 2010 eine Schülerkapelle gegründet. Die Zusammenarbeit auf diesem Sektor bezeichnete er als hervorragend. Die Ausbildung verlange von beiden Vereinen aber ein Höchstmaß an Anstrengungen, auch im finanziellen Bereich. Sein besonderer Dank galt hierbei Katja Schneider die sich verstärkt in die Jugendarbeit einbringt und ihn in der vielschichtigen Arbeit unterstützt.
Über die musikalische Früherziehung und die Blockflötengruppen berichtete Tanja Kalbrunner-Gaida. Mit qualifizierten Musiklehrern bietet man den Jungmusikern Ausbildung auf einem sehr hohen Niveau. Problematisch wird es aber immer wieder wenn die Jugendlichen in den Beruf wechseln, ein Aderlass ist dann meistens einhergehend.
Kassiererin Jasmin Pfeiffer konnte mit positiven Zahlen überraschen. Dies war auch bedingt durch die zahlreichen Festivitäten anlässlich des Jubiläums. Bedingt durch die neu integrierten Veranstaltungen und erfreulichem Spendenaufkommen konnte die Kasse aufgebessert werden. Dies war auch dringend notwendig, denn der Verein investiert sehr stark in die Jugendausbildung und für das laufende Jahr stehenden größere Investitionen für Instrumente und Reparaturen an.
Die Entlastung der Kassiererin durch Reinhard Kraft erfolgte einstimmig. Gemeinderat Jürgen Weber überbrachte zunächst die Grüße der Gemeinde und betonte, dass der Musikverein Langenalb ein großer Mosaikstein unter den Kulturtreibenden Vereinen der Gemeinde sei. Bewunderung und Anerkennung zollte er der hervorragenden Jugendarbeit. Er nahm die Entlastung der Gesamtvorstandschaft vor, welche einstimmig erfolgte.
Auch in der Verwaltung beim MVL ist Kontinuität angesagt, so hatte Gerhard Karcher als Wahlleiter ein leichtes Amt alle Positionen neu zu besetzen. In Anbetracht der schwierigen Situation mit Dirigentensuche stellte sich der Erste Vorstand Lothar Weber erneut zur Wahl, obwohl er seinen Abschied angekündigt hatte, und wurde einstimmig gewählt.
Neuer Musikervorstand wurde Sonja Wiedmann. Die weitere Verwaltung: Zweiter Vorstand Karl-Heinz Pfeiffer, Schriftführerin Simone Duft, Kassiererin Jasmin Pfeiffer, Jugendleiter Daniel Murr, Beisitzer: Martina Weiss, Ralf Jäck, Heiko Duss, Stefan Karcher, Kassenprüfer Patrik Luithardt und Reinhard Kraft.
Unter Punkt Verschiedenes wurden noch zahlreiche Themen angesprochen und diskutiert.
Musiktage Langenalb 2012
Gelungene Veranstaltung ganz im Zeichen der Blasmusik.
Mit einem Gute-Laune-Konzert eröffnete der Musikverein Langenalb seine Musiktage. Wilfried Rösch und seine Böhmischen Freunde lockten dazu Blasmusikfans aus Nah und Fern in die fast voll besetzte Festhalle.
„Die Liebe zur Musik ist den 23 Musikern anzumerken.“ unterhalten sich Gäste aus Gaggenau und Pfaffenrot. „Die sind mit viel Herzblut dabei, deswegen kommen wir auch zu sämtlichen Auftritten. Die Kilometer spielen dabei keine Rolle.“
Dass Wilfried Rösch die Stücke nicht nur dirigiert, sondern durchlebt, ist dem Konzert in jedem Moment abspürbar.
Die fröhlichen Polkaklänge spiegeln sich nicht nur in seiner Körperhaltung, er versteht es auch, diese Emotionen an die Musiker zu transferieren. Und bereits beim dritten Stück ist dieser gezündete Funke im Publikum ebenfalls angekommen – im Takt klatschend und mit „Hoi-hoi-hoi-Rufen“ reagieren die Gäste, die oft mit ihren eigenen Blaskapellen angereist sind, auf rasante Temposteigerungen im Zweivierteltakt. Neben bekannten Stücken wie „Im schönen Prag“, „Die späte Liebe“ oder „Fröhliche Jugend“ kommen Röschs eigene Kompositionen „So klingt’s bei uns“ oder „Blütenzauber“ zu Gehör. Insbesondere bei letzterem Stück schnellt das Stimmungsbarometer in die Höhe, als sich Trompeter und Tenorhornspieler auf den Tischen im Saal positionieren und somit das Publikum selbst ganz ins Zentrum der Klänge rückt. Da verharren auch die Gäste nicht auf den Plätzen, sondern fordern bereits lautstark „Zugabe“.
Ein Wunsch, der immer wieder gewährt wird, so dass die veranschlagte Konzertzeit von vier Stunden in Frage gestellt werden muss. „Ihr macht so toll mit! Blasmusik muss man life erleben!“ lautet denn auch der Kommentar von Moderator Helmut Kiefer, der kurze Pausen mit Witzen füllt. Ein sich drehendes Tanzpaar, zahlreiche Solis, Gesangsdarbietungen beim Stück „Wir sind Kinder von der Eger“ oder aufgesetzte Pickelhauben beim schneidigen Marsch-Potpourri setzen abwechslungsreiche Akzente. Einen kleinen Abstecher in ein anderes Musikmetier erfolgt beim Stück „I will allways love you“ von Whitney Houston. Dass diese von einer jungen Sängerin sehr schön vorgetragene Liebeserklärung allerdings nicht mit dem angemessenen Beifall bedacht wird, lässt eigentlich nur folgenden Schluss zu: Es ist halt einfach keine Polka!
Insgesamt 3000 Kilometer läppern sich zusammen, wenn sich die Musiker zur Probe an der Schweizer Grenze treffen.
Sie sind allesamt Laienspieler, leben zwischen Allgäu und dem Schwarzwald und absolvieren pro Jahr bis zu 15 Auftritte. „Ich bin mit der böhmischen Blasmusik von Ernst Mosch aufgewachsen. Jeder Polka den eigenen Sound und Stil zu verpassen, das macht die Sache interessant.“ so Rösch beim Autogramme schreiben in der Pause.
Am Sonntag zeigten die Musikvereine aus Dennach, Eisingen, Conweiler, Spessart und Schielberg die ganze Bandbreite der Blasmusik. Von traditionellen Klänge bis zu modernen Rhythmen war für jeden der zahlreichen Besucher unserer Musiktage etwas geboten. Auch die Schülerkapelle Langenalb-Burbach wusste bei ihrem ersten auftritt unter der Leitung von Martina Weiss zu überzeugen.
Regina Ganzhorn