Musiktage 2016: „Seven for Tea“ und Orchester des Musikvereins begeistern bei den Musiktagen in Langenalb!

Crossover – unter diesem Motto stand der 1. Tag bei den Musiktagen des Musikvereins Langenalb. Hierzu hatte man die wahrscheinlich charismatischste Band, wie sie sich selbst bezeichnen, „Seven for Tea“ aus Hollabrunn in der Nähe von Wien eingeladen. Die Verbindung kam über Dirigent Thorsten Reinau zustande, der viele Jahre in Wien wirkte. Vorstand Karl-Heinz Pfeiffer war bei der Begrüßung aller Gäste überwältigt ob des sehr guten Besuchs, denn die Turn- und Festhalle war nahezu bis auf den letzten Platz besetzt, darunter auch viele Gäste befreundeter Kapellen. Den Besuchern, darunter zahlreiche Ehrengäste, u. a. Bürgermeister Helge Viehweg und Altbürgermeister Willi Rutschmann, versprach er ein ultimatives Konzert der besonderen Art. Die Gesamtleitung des Abends lag in Händen von Dirigent Thorsten Reinau, dabei erlebten die Besucher ein hervorragendes Wechsel- bzw. Zusammenspiel zwischen dem Langenalber Orchester, das von Musikern aus Linkenheim-Hochstetten unterstützt wurde und der Band „Seven for Tea“.

Man hatte den Eindruck, dass alle Musiker schon immer zusammen spielen würden. Dem Dirigent gelang es dabei in beeindruckender Weise die Vermischung unterschiedlichster Musikstile in harmonischen Einklang zu bringen. Den musikalischen Auftakt machte das Langenalber Orchester mit „Innuendo by Queen“. „Uptown Funk“ und „Locked out of Heaven“ damit traten erstmals „Seven for Tea“ in ihrem schrägen Outfit aus den 70er Jahren in Aktion. In der weiteren Folge erlebten die Besucher eine einzigartige Bühnenperformance die noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die sieben Funkoholics  zündeten mit groovenden Beats, schneidenden Bläsern und einer stimmgewaltigen Frontfrau ein musikalisches Feuerwerk. Zusammen mit dem Musikverein Langenalb ging die Reise durch die aufregende Welt des Rock, Pop und Jazz. Im Mittelpunkt dabei immer wieder einzigartige Solisten die die Besucher zu Beifallstürmen animierten. Einer dieser Höhepunkte war dabei sicherlich „Concerto for Clarinet“ von Artie Shaw, einem Solostück für Klarinette. Angela Weiss, ein Juwel in den Reihen des Musikvereins spielte und interpretierte dieses Stück nahezu in Perfektion. „Eloise“ der Welthit von Barry Ryan, intoniert vom Orchester war ein weiteres Highlight und erzeugte Gänsehaut pur bei den Zuhörern. Zu einem echten Spektakel wurden weitere Stücke aus der Rock-, Pop- und Jazzgeschichte und verwandelten dabei die Festhalle in eine „Hall of Fame“. An ihre Grenzen mussten die Musiker bei den Songs von Michael Jacksons gehen, 11 Minuten war dabei höchste Konzentration und Spielkunst gefordert. Nach „Mercy, Mercy, Mercy“ von Joe Zawinul war es Flügelhornsolist Moritz Kolb der bei „Feels so Good“ von Chuck Mangione alle Register seines Könnens zog. Nach dem Tod von Prince sind dessen Titel mehr denn je gefragt, dem trugen die beiden Kapellen mit „Kiss“ Rechnung. Grandios die Solisten Angela Weiss und Tanja Kalbrunner-Gaida mit dem Alt- und Tenorsaxophon bei Joe Cockers „Up Where we Belong“.

Donnernder Applaus war der verdiente Lohn für diese außergewöhnliche Leistung. „Valerie“ war auch eine Hommage an die verstorbene Amy Winehouse. Große Bewunderung und Beifall gab es für Solist Jochen Specht am Schlagzeug bei „Hip To Be Square“. Bemerkenswert hier auch das mehr als aussergewöhnliche Chorus-Battle von Angela Weiss und 74Tea Frontman Matthias Fritz auf dem Altsaxophon. Sensationell war die Band aus Österreich bei „Blues Brothers“. Mit „Music By John Miles“ verabschiedete sich das Langenalber Orchester von der Bühne nachdem man die stürmisch verlangten Zugaben zusammen mit „Seven for Tea“ gegeben hatte. Die weitere Unterhaltung des Abends oblag in den Händen von „Seven for Tea“.

Ganz im Zeichen klassischer, volkstümlicher, moderner und sinfonischer Blasmusik stand der zweite Tag, in bewährter Tradition hatte man am Sonntagmorgen einem Frühschoppen eingeladen. Anschließend waren Musikvereine aus der Region gefordert das Publikum mit volkstümlicher und moderner Musik zu unterhalten. Den Auftakt machte hierbei der Musikverein "Edelweiß" Pfaffenrot unter der Leitung ihres Dirigenten Markus Mauderer. Dabei wurde deutlich, dass es sich hierbei um ein absolutes Spitzenorchester handelt, das diesem Ruf bei ihren Vorträgen gerecht wurde. Dabei ging die musikalische Reise von Klassik über Polka und spätestens bei Helene Fischers „Atemlos“ hatte man die Herzen der Besucher erobert. Die Kapelle wurde mit viel Applaus verabschiedet. Ab 14.00 Uhr sorgte der Musikverein „Harmonie“ Freiolsheim unter Leitung von Dirigent Tibor Szegedi für gute Unterhaltungsmusik. Im Anschluss daran präsentierte sich die gemeinsame Jugendkapelle Langenalb-Burbach, auch ein gelungenes Projekt dieser beiden Vereine, unter der Leitung von Martina Weiss. Die Jugendkapelle verdeutlichte dabei eindrucksvoll, dass man innerhalb kürzester Zeit schon ein beachtliches Niveau erreicht hat. Ganz besonders erfreulich hierbei, dass man aus dem Projekt „Klingendes Klassenzimmer“ in Zusammenarbeit mit der Grundschule erste Jungmusikerinnen und Musiker in die Jugendkapelle integrieren konnte. Ein guter Schluss ziert alles, der Musikverein „Lyra“ Conweiler unter der Leitung von Alfred Hess sorgte für einen gelungenen Abschluss der Festtage. Die Verantwortlichen des Musikvereins Langenalb lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, so erhalten am Muttertag alle Mütter eine kleine Überraschung, in diesem Jahr war es ein Los mit dem man Eintrittskarten für das Musical „Mary Poopins“ in Stuttgart gewinnen konnte. Glückliche Gewinnerin war hierbei Sieglinde Hentschel aus Langenalb.

Reinhard Kraft

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