Jahreskonzert 2016: Orchester des Musikverein Langenalb zündet musikalisches Feuerwerk

Zu seinem Jahreskonzert hatte der Langenalber Musikverein in die Turn- und Festhalle eingeladen. „Musik und Kunst“  bilden dabei schon über viele Jahre eine erfolgreiche Symbiose. Auch in diesem Jahr ist dies wiederum hervorragend gelungen.

 

Der künstlerische Rahmen des Konzerts wurde vollendet durch eine Ausstellung von Tanja Müllers „Kreativ-Kiste“, dabei präsentierte sie einzigartige Unikate und mit der Liebenzeller Marzipan & Schokoladen Manufaktur kamen auch die Liebhaber exquisiter Schokolade auf ihre Kosten.

 

Mit ausgesuchter Literatur aus den verschiedensten Genres machte sich das Orchester bei diesem Konzert auf eine musikalische Zeitreise, unter der Leitung von Dirigent Thorsten Reinau. Mit schlichter melodischer Schönheit startete man mit einer Ouvertüre aus der Oper „Norma“, die deren Schöpfer Vincenzo Bellini selbst, als sein bestes Werk bezeichnete.

 

Damit wurden die Besucher auf ein mehr als beeindruckendes Konzerterlebnis eingestimmt. Auf hohem Niveau sowohl der Solisten als auch des gesamten Orchesters, wird es wohl als  eines der besten in die Geschichte des Vereins eingehen. Maßgeblichen Anteil daran hat sicherlich Dirigent Thorsten Reinau der es hervorragend verstanden hat mit akribischer Arbeit die Aktiven für die Musik zu begeistern und zu einem harmonischen Klangkörper zu formen.

 

Vorstand Karlheinz Pfeiffer blieb es vorbehalten die Besucher zu begrüßen, darunter zahlreiche Ehrengäste,  Bürgermeister Helge Viehweg, der Stellvertretende Verbandspräsident Michael Paul und Pfarrer Daniel Dettling.  Eine besondere Freude war es für ihn, dass es gelungen ist für dieses Konzert Notenpaten zu gewinnen. Ehrenschriftführer Karl-Heinz Weber, Else und Artur Geisert und Erwin Pfeiffer stifteten die Noten für einzelne Stücke. Der Vorstand merkte süffisant an, dass er dies zur Nachahmung nur empfehlen könne.

 

Zudem versprach er den Besuchern, „Ihre Ohren werden Augen machen“ was das Orchester alles zu bieten hat. Christina Beyer führte dabei in ihrer Doppelfunktion als aktive Musikerin und charmante  Sprecherin durchs Programm.

 

Die musikalische Zeitreise ging weiter nach Amerika mit Pavel Staneks großer Fantasie „Die große Seefahrt“, ein gewaltiges Epos über die Entdeckung Amerikas. Die Klarinetten eröffneten dieses Werk mit einem eher ängstlichen Gebet, mal mächtiger mal milder schaukelten die Wellen im 6/8 Takt und schließlich wird die Entdeckung der Neuen Welt im Hymnus mit einem grandiosen Finale gefeiert.  „Furiant“ aus der Oper „Die verkaufte Braut“ ist sicherlich das bekannteste Werk von Friedrich Smetana. Nach einem Arrangement von Dirigent Thorsten Reinau meisterten seine Musiker den schnellen böhmischen Volkstanz mühelos zwischen 2/4 und 3/4 Takt. Mit „Triglav“ von dem Komponist Julius Fucik, einem Marsch im typischen osteuropäischen Wechsel von Dur und Moll bestach das Orchester bei dieser eindrücklichen Melodie in einem homogenen Zusammenspiel und verabschiedete sich in die Pause.

 

 

Mit niveauvoller Unterhaltungsmusik ging es im 2. Teil weiter mit Titeln aus dem Musical „Chicago“ aus dem Amerika der 20er Jahre von dem Komponisten John Kander, dabei brachte man mehrere Ohrwürmer zu Gehör. Ein absolutes Highligt folgte dann mit dem „Czardas-Swing“ von Ossy Fahrner mit den Solistinnen Sonja Wiedmann und Angela Weiss mit der Klarinette. Das virtuose Klarinetten-Duo begann dabei ganz klassisch im langsamen Tempo und ging dann in einen beschwingten Swing über, um sich im weiteren Verlauf mit ihren Klarinetten musikalisch im wahrsten Sinne des Wortes regelrecht „aus zu tobten“.  Mit Angela Weiss und Sonja Wiedmann hat der Musikverein Juwels in seinen Reihen die dieses Stück nahezu in Perfektion interpretierten und spielten.  Nach diesem virtuosen Feuerwerk mit der Klarinette gab es stürmischer Beifall und Standing Ovationen für diese außergewöhnliche Darbietung.

 

Mit „Mary Poppins“ folgte ein weiterer Höhepunkt des Abends. Die Besucher waren begeistert von den weltbekannten Hits wie „Chim Cheree“ oder „Supercalifragilistic“ und konnten dabei eintauchen in zeitlose unvergessliche Unterhaltung. Einen gelungenen Schlusspunkt des Abends setzte das Orchester mit der Suite von Jimmy Webb „McArthur Park“. Erst 1968 veröffentlicht wurde dieses Stück trotz seiner großen Überlänge zu einem großen Hit. Die unglückliche Liebesgeschichte die in einem Park in Los Angeles spielt wurde vom Orchester in beeindruckender Weise nachgezeichnet.

 

Von den Aktiven wurden die Partituren mit Bravour gemeistert und dies mit einer Leichtigkeit die beeindruckte. Tosender Applaus des Publikums verlangte nach einer Zugabe, die natürlich gerne gegeben wurde. „Hallelujah“ war auch als Hommage an den im November verstorbenen Leonard Cohen mit seinem wohl bekanntesten Hit zu sehen.

 

Vorstand Karlheinz Pfeiffer bedankte sich bei allen Musikern und ganz besonders beim Dirigenten, für ein facettenreiches Programm, das durch viele musikalische Welten führte.

 

Ehrungen

 

Im Rahmen des Konzerts standen auch Ehrungen aktiver Musiker und passiver Mitglieder im Mittelpunkt. Vorstand Karlheinz Pfeiffer blieb es vorbehalten passive Mitglieder zu ehren. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Tobias Seemann, Heiko Schleicher, Uwe Karcher und Michael Deschner ausgezeichnet.

 

Die Ehrungen der aktiven Musiker wurden vom Stellvertretenden Präsident des Blasmusikverbandes Karlsruhe Michael Paul vorgenommen. Dieser dankte auch im Namen seines Präsidenten Michael Weber für die hervorragende Arbeit die beim Musikverein Langenalb geleistet wird. Gerade in der Nachwuchsausbildung sei der Verein gut aufgestellt. Das Konzert sei ein würdiger Rahmen, verdiente aktive Musiker aus zu zeichnen. Für 10-jährige aktive Musikertätigkeit erhielten Simon Geisert, Jonathan Döring die  Verbandsehrennadel und Ehrenurkunde in Bronze.

 

Für 50-jährige aktive Musikertätigkeit konnte er Lothar Weber mit der großen Goldenen Ehrennadel vom Deutschen Blasmusikverband auszeichnen. Dabei machte er deutlich, was es bedeutet wenn man 5 Jahrzehnte im Ehrenamt tätig ist. Wenn man alle Proben und Auftritte zusammen nimmt, komme man bei einer 40 Stundenwoche leicht auf 3 bis 4 Arbeitsjahre. Seine Musikerkollegen erhoben sich spontan, ebenso die Besucher des Konzerts und dankten mit Standing Ovationen. Vorstand Karlheinz Pfeiffer würdigte in einer kurzen Laudatio das Wirken von Lothar Weber, denn nicht nur als aktiver Musiker sondern als Funktionsträger in der Verwaltung mit den unterschiedlichsten Aufgaben betraut, prägte er die Entwicklung des Musikvereins Langenalb entscheidend mit. Angefangen als Notenwart über Beisitzer, stellvertretender Kassier, stellvertretender Vorstand und bis 2014 als 1. Vorstand. Nicht zuletzt seines Engagements ist es zu verdanken, dass man bei den alljährlichen Musiktagen mit einem besonderen musikalischen Highlight aufwarten kann. Natürlich hatte der Vorstand auch einige Anekdoten parat und brachte sie zur Freude der Besucher in Erinnerung. Der Verein selbst dankte mit einem Geschenk.

 

Die Besucher applaudierten allen Geehrten die mit großer Hingabe das Ehrenamt hochhalten und sich über Jahrzehnte den kulturellen Aufgaben stellten und weiterhin stellen.

 

Reinhard Kraft

 

Ehrungen von l.n.r.: Der Stellvertretende Präsident des Blasmusikverbandes Karlsruhe Michael Paul der die Ehrungen vornahm, Simon Geisert, Jonathan Döring ausgezeichnet für 10-jährige aktive Musikertätigkeit, Lothar Weber für 50 Jahre, Vorstand Karlheinz

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