Musiktage Langenalb 2012

Gelungene Veranstaltung ganz im Zeichen der Blasmusik.

 

Mit einem Gute-Laune-Konzert eröffnete der Musikverein Langenalb seine Musiktage. Wilfried Rösch und seine Böhmischen Freunde lockten dazu Blasmusikfans aus Nah und Fern in die fast voll besetzte Festhalle.

„Die Liebe zur Musik ist den 23 Musikern anzumerken.“ unterhalten sich Gäste aus Gaggenau und Pfaffenrot. „Die sind mit viel Herzblut dabei, deswegen kommen wir auch zu sämtlichen Auftritten. Die Kilometer spielen dabei keine Rolle.“   

Dass Wilfried Rösch die Stücke nicht nur dirigiert, sondern durchlebt, ist dem Konzert in jedem Moment abspürbar.

Die fröhlichen Polkaklänge spiegeln sich nicht nur in seiner Körperhaltung, er versteht es auch, diese Emotionen an die Musiker zu transferieren. Und bereits beim dritten Stück ist dieser gezündete Funke im Publikum ebenfalls angekommen – im Takt klatschend und mit „Hoi-hoi-hoi-Rufen“ reagieren die Gäste, die oft mit ihren eigenen Blaskapellen angereist sind, auf rasante Temposteigerungen im Zweivierteltakt. Neben bekannten Stücken wie „Im schönen Prag“, „Die späte Liebe“ oder „Fröhliche Jugend“ kommen Röschs eigene Kompositionen „So klingt’s bei uns“ oder „Blütenzauber“ zu Gehör. Insbesondere bei letzterem Stück schnellt das Stimmungsbarometer in die Höhe, als sich Trompeter und Tenorhornspieler auf den Tischen im Saal positionieren und somit das Publikum selbst ganz ins Zentrum der Klänge rückt. Da verharren auch die Gäste nicht auf den Plätzen, sondern fordern bereits lautstark „Zugabe“.

 

Ein Wunsch, der immer wieder gewährt wird, so dass die veranschlagte Konzertzeit von vier Stunden in Frage gestellt werden muss. „Ihr macht so toll mit! Blasmusik muss man life erleben!“ lautet denn auch der Kommentar von Moderator Helmut Kiefer, der kurze Pausen mit Witzen füllt. Ein sich drehendes Tanzpaar, zahlreiche Solis, Gesangsdarbietungen beim Stück „Wir sind Kinder von der Eger“ oder aufgesetzte Pickelhauben beim schneidigen Marsch-Potpourri setzen abwechslungsreiche Akzente. Einen kleinen Abstecher in ein anderes Musikmetier erfolgt beim Stück „I will allways love you“ von Whitney Houston. Dass diese von einer jungen Sängerin sehr schön vorgetragene Liebeserklärung allerdings nicht mit dem angemessenen Beifall bedacht wird, lässt eigentlich nur folgenden Schluss zu: Es ist halt einfach keine Polka!

 

Insgesamt 3000 Kilometer läppern sich zusammen, wenn sich die Musiker zur Probe an der Schweizer Grenze treffen.

Sie sind allesamt Laienspieler, leben zwischen Allgäu und dem Schwarzwald und absolvieren pro Jahr bis zu 15 Auftritte. „Ich bin mit der böhmischen Blasmusik von Ernst Mosch aufgewachsen. Jeder Polka den eigenen Sound und Stil zu verpassen, das macht die Sache interessant.“ so Rösch beim Autogramme schreiben in der Pause.

Am Sonntag zeigten die Musikvereine aus Dennach, Eisingen, Conweiler, Spessart und Schielberg die ganze Bandbreite der Blasmusik. Von traditionellen Klänge bis zu modernen Rhythmen war für jeden der zahlreichen Besucher unserer Musiktage etwas geboten. Auch die Schülerkapelle Langenalb-Burbach wusste bei ihrem ersten auftritt unter der Leitung von Martina Weiss zu überzeugen.

 

Regina Ganzhorn

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